Programm

Das Kongressprogramm umfasst drei inhaltliche Säulen, die von sieben Podien/Foren und 29 Workshops von unterschiedlichen Initiativen, Bündnissen und Organisationen gerahmt werden.

Konzepte für klima- und sozial gerechte Mobilität sowie Stadt- und Verkehrsplanung
Konversion der Autoindustrie aus nationaler und internationaler Perspektive
Stand und Perspektive der Bewegung für eine Mobilitätswende von unten 

Die Eröffnung sowie die Podien und Foren finden im Feierwerk statt – voraussichtlich „live“ in einem Innenraum und gleichzeitiger Übertragung in den Außenbereich sowie online per Live-Stream. Die Live-Streams des Kongresses sind jetzt auf YouTube verfügbar und sind im Programm verlinkt.

12:30–13:30 Mittagessen / 15:00–15:30 Pause / 17:00–19:00 Abendessen

Vollständiges Programm als PDF

Programmübersicht (PDF, 0.13 MB)

Program “Booklet” for English-Speaking Participants (PDF, 0.18 MB)

10:00 – 10:45
Feierwerk – Kranhalle / online
Eröffnung des Kongresses

Warum braucht es den KonTra-IAA Kongress? Was heißt „klimaschonende Mobilität“ und „Mobilitätswende von unten“? Wie ist die Stadt neu zu denken? Nach einführenden Infos zum Ablauf des Kongresses spricht spricht Annemarie Räder in einer Talk-Runde darüber mit
  • Ralf Schauer / Attac
  • Richard Mergner / Bund Naturschutz Bayern
  • Yvonne Hagenbach / Changing Cities
  • Willy Sabautzki / Institut für sozialökologische Wirtschaftsforschung (ISW)
  • Julia Killet / Rosa-Luxemburg-Stiftung/Kurt-Eisner-Verein

11:00 – 12:30
Feierwerk – Orange House
Konzepte
Workshop
Die Mobilität der Zukunft ist queerfeministisch!
Dominique Just / Robin Wood und Merle Groneweg / freie Referentin bei PowerShift e.V.

In diesem interaktiven Workshop wollen wir zunächst das aktuelle Mobilitätssystem aus queerfeministischer Perspektive analysieren: Was hat Mobilität mit sozialer Teilhabe zu tun? Wer bestimmt, wie wir mobil sind? Und wer wird von Mobilität ausgeschlossen? Anschließend wollen wir in einem kreativen Prozess eigene Visionen und Forderungen für eine queerfeministische Mobilität der Zukunft erarbeiten und diskutieren.

11:00 – 12:30
Feierwerk – Hansa 39
Stand und Perspektive
Workshop
Notwendigkeit zivilen Ungehorsams
Lisa Poettinger / Extinction Rebellion

Zunächst sprechen wir über historische und gegenwärtige Veränderungen durch Bewegungen und deren Aktionsformen. Dabei werden wir reflektieren, wie lange das Problem der Klimakrise bereits bekannt ist und wie die bisherigen zivilgesellschaftlichen Bemühungen im Kontrast zum Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre stehen. Daraus kann der Schluss gezogen werden, dass die bisherigen Proteste scheinbar nicht ausreichen, um unsere Lebensgrundlage zu schützen.

Im zweiten Teil sehen wir uns verschiedene Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung in Deutschland und im globalen Süden (insbesondere indigene Aktivist*innen) sowie deren Umstände an. Je nach Interesse der Teilnehmenden stellen wir uns unter Anderem folgende Fragen: Wer trägt Verantwortung? Wie sieht diese aus? Wer hat die Möglichkeit, an Entscheidungsprozessen mitzuwirken? Wie verhalten sich Konsum und Aktivismus zueinander? Welchen Gefahren setzen wir uns aus? Was ist für uns legitim? Was ist notwendig?

11:00 – 12:30
Feierwerk – Kranhalle / online
Konzepte
Forum
Digitale Mobilitätsplattformen, aber öffentlich organisiert?

Neue Mobilitätsdienste wie Car- und Bikesharing, Lastenräder, E-Roller, „On Demand“-Taxifahrdienste oder Rufbusse auf dem Land boomen. Vernetzt durch digitale Plattformen wie GoogleMaps, Moovit oder FreeNow, die als „Amazon der Mobilität“ den Markt umkrempeln. Private Betreiber wollen Marktbeherrschung und maximalen Gewinn. Klimaziele, sozialer Ausgleich und Datenschutz sind untergeordnet. Attac und Rosa-Luxemburg-Stiftung haben in einer Studie untersuchen lassen, wie Mobilitätsplattformen einen Beitrag zur sozial-ökologischen Verkehrswende leisten können – datengeschützt, gemeinwohlorientiert, partizipativ, inklusiv und bedürfnisorientiert. Nach dem Prinzip des „Plattform-Kommunalismus“ sind Kommunen dabei die entscheidenden Player.

Moderator Hermann Mahler diskutiert mit

13:30 – 15:00
Feierwerk – Hansa 39
Konzepte
Workshop
Kiezblocks –‌ ‌ein‌ ‌Baustein‌ ‌auf‌ ‌dem‌ ‌Weg‌ ‌zur‌ ‌Verkehrswende‌
Antje Heinrich / Changing Cities e.V. und Sylvia Hladky / Manufaktur Mobilität der Münchner Initiative Nachhaltigkeit

Changing‌ ‌Cities‌ ‌treibt‌ ‌derzeit‌ ‌in‌ ‌einer‌ ‌berlinweiten‌ ‌Kampagne‌ ‌‌das‌ ‌‌Kiezblock-Konzept‌ ‌voran,‌ ‌das‌ ‌an‌ ‌die‌ ‌Superblocks‌ ‌in‌ ‌Barcelona‌ ‌angelehnt‌ ‌ist.‌ ‌Die‌ ‌Kiezblocks‌ ‌entstehen‌ ‌dabei‌ ‌bottom‌-up,‌ ‌d.‌ ‌h.‌ ‌die‌ ‌Menschen‌ ‌gestalten‌ ‌ihren‌ ‌Kiez‌ ‌selbst.‌ ‌Changing‌ ‌Cities‌ ‌bietet‌ ‌den‌ ‌lokalen‌ ‌Initiativen‌ ‌Unterstützung‌ ‌und‌ ‌Vernetzung.‌ ‌Das‌ ‌Ziel‌ ‌sind‌ ‌180‌ ‌Kiezblocks‌ ‌für‌ ‌Berlin,‌ ‌damit‌ ‌die‌ ‌Stadt‌ ‌flächendeckend‌ ‌lebenswert‌ ‌und‌ ‌nachhaltig‌ ‌wird.‌ ‌
In‌ ‌München‌ ‌hat‌ ‌die‌ ‌Münchner‌ ‌Initiative‌ ‌Nachhaltigkeit‌ ‌(MIN)‌ ‌das‌ ‌Projekt‌ ‌„Westend‌ ‌Kiez“‌ ‌initiiert,‌ ‌in‌ ‌dem‌ ‌ebenfalls‌ ‌nach‌ ‌dem‌ ‌Muster‌ ‌Barcelonas‌ ‌ein‌ ‌Areal‌ ‌im‌ ‌Westend‌ ‌in‌ ‌einen‌ ‌verkehrsberuhigten‌ ‌Bereich‌ ‌umgewandelt‌ ‌werden‌ ‌soll.‌ ‌Mit‌ ‌Teilprojekten‌ ‌wie‌ ‌dem‌ ‌„Sommerexperiment‌ ‌Parkstraße“‌ ‌wird‌ ‌getestet,‌ ‌welche‌ ‌Hürden,‌ ‌insbesondere‌ ‌gesetzlicher‌ ‌
Art,‌ ‌überwunden‌ ‌werden‌ ‌müssen,‌ ‌damit‌ ‌der‌ ‌Superblock‌ ‌umgesetzt‌ ‌werden‌ ‌kann.‌ ‌Das‌ ‌Ziel‌ ‌ist‌ ‌eine‌ ‌Steigerung‌ ‌der‌ ‌Lebensqualität‌ ‌im‌ ‌Viertel‌ ‌und‌ ‌eine‌ ‌Reduzierung‌ ‌der‌ ‌klimabedingten‌ ‌Temperaturerhöhung‌ ‌durch‌ ‌Begrünungsmaßnahmen.‌ ‌

13:30 – 15:00
EineWeltHaus – kleiner Saal
Stand und Perspektive
Workshop
Aktionen für eine Zukunft ohne Autos: Verkehrswendepläne, Nulltarif, Fahrradstraßen, Blockaden und mehr
Jörg Bergstedt / aktiv in den Verkehrswende-Initiativen Gießen

Eine Stadt, befreit von Autos, voller Fahrräder, Straßenbahnen und mehr? Mit welchen Aktionen können wir das durchsetzen? Dieser Workshop zeigt die Möglichkeiten einer Verkehrswende – und viele Aktionsideen, sie durchzusetzen. Er beginnt mit einem Kurzfilm über Städte, in denen der Nulltarif schon funktioniert. Dazu gibt es Infos über Wirkung und Finanzierung. Danach geht es um Aktionen, die den nötigen politischen Druck erzeugen, vom Aktionsschwarzfahren über Kommunikationsguerilla und Fahrradaktionen bis zu großen Kampagnen z.B. um ausgewählte Städte mal einen Tag autofrei zu blockieren.

13:30 – 15:00
EineWeltHaus – großer Saal
Konversion
Workshop
Mobilität und Industrie – ein (un)auflösbarer Widerspruch?
Michael Mögele und Luca Nitschke / ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt

Die derzeitig dominante Realisierung von Beweglichkeit ist geprägt von Automobilität als Mobilsein mit privaten Autos und dem verbundenen System an Institutionen und Infrastrukturen. Dies steht im Widerspruch zur klimagerechten Mobilitätswende, z.B. durch massive Inanspruchnahme von Ressourcen, Flächen sowie klimawirksamen Emissionen. Mobilität in seiner industrialisierten Form Automobilität ist dabei untrennbar verwoben mit der kapitalistischen Produktionsweise und ihrem inhärenten Wachstumszwang. Mit Aktivist*in, Wissenschaftler*in, Gewerkschafter*in, Vertreter*in Zivilgesellschaft und dem Publikum geht es um die Fragen: Was bedeutet die Industrialisierung von Mobilität? Ist der Begriff einer „Mobilitätsindustrie“ zielführend? Welche Mobilität ist aus Perspektive von Klimagerechtigkeit vertretbar? Mit welchen Alternativen lässt sich eine klimagerechte Mobilitätswende vorantreiben?

Michael Mögele und Luca Nitschke moderieren die Fishbowl und diskutieren mit dem Publikum und

  • Lisa Poettinger / Bündnis #noIAA
  • Nora Krenmayr / BOKU Wien, Institut für Soziale Ökologie
  • Sybille Wankel / 1. Bevollmächtigte IG Metall München
  • Hermann Mahler / Attac-Kampagne einfach.umsteigen

13:30 – 15:00
Feierwerk – Orange House
Konzepte
Workshop
Eine Allianz für solidarische Mobilität
ISM – Institut Solidarische Moderne

Wie erreichen wir eine Halbierung des Automobilverkehrs bis zum Jahr 2035? Dies ist eine Frage, die sehr tief in unser ökologisches, politisches und kulturelles Handeln als Gesellschaft eingreift. Zusammen mit Akteur*innen aus Bewegungen, Gewerkschaften sowie Sozial- und Umweltverbänden wollen wir die aktuellen Aussichten und Knackpunkte für eine echte Mobilitätswende diskutieren. Entscheidend ist dabei, Soziales und Ökologisches nicht gegeneinander auszuspielen, sondern gleichermaßen in den Blick zu nehmen. Denn unser Ziel kann nur eine solidarische Mobilitätswende sein.

In einer Fishbowl-Diskussion spricht Moderatorin Sabine Leidig mit

  • Merle Groneweg / freie Referentin bei PowerShift e.V.
  • Jutta Sundermann / Aktivistin
  • Stephan Krull / Gesprächskreis Zukunft Auto Umwelt Mobilität der Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Katharina Wagner / Ver.di

13:30 – 15:00
Feierwerk – Außenzelt
Stand und Perspektive
Workshop
Asphaltprotestkarte – Straßenbau überall und der vielfache Widerstand dagegen
Aktivist*innen von Rosa-Luxemburg-Stiftung / Robin Wood / Wald statt Asphalt / DIE LINKE

Wer Straßen sät, wir Verkehr ernten – aber auch Protest! Wir wollen mit euch die gerade frisch erschienene „Asphaltprotestkarte“ durchgehen. Wo werden überall noch Autobahnen und Bundesstraßen neu gebaut, ausgebaut oder erweitert? Warum ist das problematisch für Mensch, Boden und Natur? Und wer steckt hinter dem Straßenbauwachstumswahn? Überall im Land regt sich aber vielfacher Widerstand gegen den Straßenbauwahnsinn. In Bürger*inneninitiativen, in Waldbesetzungen, bei Demonstrationen, Blockaden oder Petitionen setzen sich Menschen für eine gerechte und ökologische Verkehrs- und Mobilitätswende ein. Wo kannst du mitmachen?

13:30 – 15:00
Feierwerk – Kranhalle / online
Stand und Perspektive
Forum
Auf die Straßen, auf die Bäume, auf die Barrikaden? Aktivist*innen im Gespräch.

Die Klimagerechtigkeitsbewegung greift in ihrem vielfältigen Aktivismus auf bewährte Methoden von Widerstand zurück und entwickelt sie laufend weiter. Während manche Akteur*innen Demonstrationen und Streiks organisieren, verwenden andere künstlerische Formen wie Adbusting oder musikalische Aktionen. Wieder andere greifen zu Blockaden und Zivilem Ungehorsam, besetzen Wälder oder blockieren Infrastruktur. Wie ergänzen sich die verschiedenen Methoden, wo widersprechen sie sich? Wie und in welchem Räumen wird Öffentlichkeit hergestellt, was bleibt unsichtbar? Wie weit darf oder vielleicht muss der Widerstand gehen?

Moderator Aaron Holland spricht mit

Translation will be available into english

15:30 – 17:00
EineWeltHaus – kleiner Saal / online
Konversion
Workshop
Europäische Handelspolitik – Angriff der Autolobby auf Demokratie und Klima durch Freihandelsabkommen wie CETA, MERCOSUR u.a.
Jürgen Maier / Forum Umwelt und Entwicklung

Der Workshop beleuchtet die Interessen der deutschen Autoindustrie in der EU-Handelspolitik als einer der treibenden Kräfte der Globalisierung und der Marktöffnungsinteressen der EU bei den Freihandelsabkommen. Dabei geht es nicht nur um Exporte aus Deutschland, sondern um globale Lieferketten und Produktionsstandorte rund um die Welt.

Live-Stream: vk.attac.de/b/att-6h9-tgc

15:30 – 17:00
Feierwerk – Orange House
Konzepte
Workshop
Bürgerbegehren für einen guten, günstigen und attraktiven ÖPNV
Dr. Philip Bedall / Umweltinstitut München e.V., Klimawende von unten

Seit Jahren verschleppt die Politik die Verkehrswende. Mit den Mitteln der direkten Demokratie können wir in Kommunen ambitionierte klimapolitische Entscheidungen herbeiführen. Und die Politik muss sie umsetzen. Kleine Gruppen engagierter Menschen haben es so geschafft, ganze Städte zu verändern. In der Veranstaltung stellen wir das Projekt „Klimawende von unten“ vor und zeigen verschiedene Ansatzpunkte für Bürgerbegehren auf (das 365-Euro-Jahresticket, Höhere Taktung und Qualität des ÖPNV). Zudem skizzieren wir Ansatzpunkte für die Finanzierung eines attraktiven ÖPNV.

15:30 – 17:00
Feierwerk – Hansa 39
Konzepte
Workshop
Integrierte Bahn oder Wettbewerb auf der Schiene?

Es läuft nicht rund bei der Bahn, obwohl es angesichts des Klimawandels dringend runder laufen müsste. Verschiedene Akteure nehmen das zum Anlass, um die Trennung von Netz und Betrieb und den Wettbewerb auf der Schiene zu propagieren. Kann das funktionieren?Wer von Wettbewerb spricht, meint Privatisierung – und damit gibt es schon jetzt viele schlechte Erfahrungen: zum Beispiel verspätete, ausfallende oder zu kurze und unkomfortable Züge, zu wenig Personal, keine Reservekapazitäten, schlechte Arbeitsbedingungen, Insolvenzen. Kein Lockstoff, um Autofans für die Bahn zu begeistern. Bahn für Alle sagt: Wir wollen unsere Bahn zurück! Bahnfahren muss klimagerecht und kundenfreundlich werden. Wir wollen eine Bahn in öffentlicher Hand, dem Gemeinwohl verpflichtet, demokratisch kontrolliert und gesteuert, bürger*innennah, als leistungsfähige Akteurin der Verkehrswende. Im Workshop wollen wir die aktuelle Gemengelage aufzeigen und gemeinsam überlegen, wie wir zu unserer klimatauglichen Bürgerbahn kommen.

15:30 – 17:00
Feierwerk – Außenzelt
Konzepte
Workshop
Die richtige Sprache für die Verkehrswende
Dirk von Schneidemesser / IASS Potsdam, Changing Cities e.V.

Die Privilegien des Autos sind tief in unsere Gesellschaft verankert,und tief in unseren Köpfen. Das drückt sich auch in unsere Sprache aus. Die Sprache, die wir nutzen, verhindert eine gerechtere Verteilung von Flächen, von finanzielle Ressourcen, von Zugang und gesellschaftlicher Teilhabe. Wenn wir zum Beispiel eine Straße so gestalten, dass Privatautos kein Zugang mehr haben, ist oft die Rede von einer „gesperrten Straße“. Dabei ist die Straße erst dadurch für ein viel breiteres Spektrum an Menschen und Aktivitäten zugänglich als wenn private Autos zugelassen sind. Wenn wir in diesem Zusammenhang von „offene Straßen“ reden, ermöglichen können wir größere Unterstützung für die Maßnahme erwarten. An diese und weitere sprachliche Barrieren auf dem Weg zur Mobilitätswende wird in diesem Workshop nach einer Einführung gearbeitet.

15:30 – 17:00
EineWeltHaus – großer Saal
Konversion
Workshop
Ausstieg aus der Autogesellschaft!
Klaus Meier / Netzwerk Ökosozialismus und Bruno Kern / Initiative Ökosozialismus, Vertreterin der „BI Grünheide“

Die Autokonzerne wollen ihr altes Geschäftsmodell mit Hilfe von E-Autos, wasserstoff-basierten Kraftstoffen und autonomen Autos in die Zukunft retten. Doch dafür gibt es keinen Spielraum mehr: Grenzen der erneuerbaren Energien, knapper werdende Ressourcen (seltene Erden, Metalle, Halbleiter) und ökologische Schäden durch den Individualverkehr. Die Umstellung auf öffentliche Verkehrsmittel ist nachweislich finanzierbar. Darüber hinaus müssen wir aber auch ein neues Verhältnis zur Mobilität gewinnen und den Zwang zur Mobilität abbauen. Wie können die Arbeitsplätze gesichert werden und auf welche gesellschaftlichen Kräfte können wir setzen? Zu diesen Fragen stellen die Referenten kontroverse Positionen vor.

15:30 – 17:00
Feierwerk – Kranhalle / online
Konzepte
Podiumsdiskussion
Neue Wege in Stadt und Land

Wir brauchen einen radikalen Rückbau des motorisierten Individualverkehrs und den Ausbau einer gemeinwirtschaftlichen, klimaneutralen und sozial gerechten Mobilität. Aber wie soll die „Mobilität der Zukunft“ aussehen? Welche Anforderungen muss sie erfüllen? Sie soll die Belange von Frauen und Menschen mit Einschränkungen in den Mittelpunkt stellen. Sie soll für autofreie lebenswerte Städte sorgen und eine weitgehende Mobilität auf dem Land sicherstellen. Geht das? Welche Ansätze gibt es?

Darüber diskutiert Moderatorin Dominique Just (Robin Wood) mit

  • Janna Aljets (Aktivist*in) über feministische Verkehrsplanung
  • Cécile Lecomte (Aktivistin) über Inklusion und Barrierefreiheit
  • Hannah Henker (Münchner Initiative Nachhaltigkeit) und Antje Heinrich (Changing Cities) über autofreie Stadt(teile)
  • Jutta Sundermann (Aktivistin) über Mobilität auf dem Land

Translation will be available into english

18:30 – 19:00
Feierwerk – Außenzelt
Land, Wüste, Reichtum – und trotzdem Stau! Singen für die Verkehrswende.

Der Münchner Attac-Chor besingt mal lustig, mal ernst, mal botschaftig die Themen Autowahn, Klimawandel und Kapitalismus. Für eine Welt mit weniger Parkplätzen und mehr Schmetterlingen.

19:00 – 21:00
Feierwerk – Kranhalle / online
Stand und Perspektive
Podiumsdiskussion
Mobilität im Kontext globaler Ungleichheiten

Die Mobilität der Einen raubt die Mobilität der Anderen. Bei genauerer Betrachtung spiegelt sich in jeder Autofelge struktureller Rassismus. Mobilität ist mit globalen Herrschaftsverhältnissen verschränkt: Sie basiert auf Ausbeutung in Fabriken der ganzen Welt und einer neokolonialen Rohstoffpolitik, die mit Umweltzerstörungen einhergeht. Während hierzulande jede kleine Einschränkung als „unzumutbarer“ Eingriff in die Freiheit betrachtet wird, werden andernorts Großprojekte gegen den Widerstand der ansässigen Communities durchgesetzt und Menschen mit Gewalt daran gehindert, vor Krieg und Umweltzerstörung zu flüchten. Aus diesem Grund wollen wir über rassistische Ungerechtigkeiten in der Mobilität sprechen.

Moderator Johnny Parks spricht mit

  • Miao Tian (Institut für Sozialforschung) über Arbeitsbedingungen und Arbeitskämpfe in deutschen Auto-Konzernen in China
  • Peter Emorinken-Donatus (Bündnis Ökozidgesetz) über neokoloniale Rohstoffpolitik und Umweltgerechtigkeit
  • Elizabeth Ngari (Women in Exile) über Mobilität und Flucht im Kontext der Klimakrise und
  • mit einem Mitglied der Delegation „Reise für das Leben“ (angefragt) über Auseinandersetzungen um Mobilität in Mexiko

Translation will be available into english

10:30 – 12:00
Feierwerk – Orange House
Konzepte
Workshop
Flucht und Mobilität
Elizabeth Ngari / Women in Exile

Aus der Perspektive von Flüchtlingsfrauen berichten wir, wie wir den Klimawandel als einen der Fluchtgründe, der zu Migration führt, erleben. Wir diskutieren über konkrete Beispiele aus der Blumenindustrie Kenias und der tropischen Abholzung in afrikanischen Ländern und die Rolle multinationaler Unternehmen. Wie können wir zusammenarbeiten und Teil einer internationalen Bewegung gegen Klimaungerechtigkeit sein?

10:30 – 12:00
Feierwerk – Hansa 39
Stand und Perspektive
Workshop
Adbusting – es klebe die Revolution
Bonny und Boris Buster / Berlin Busters Social Club (BBSC)

In dem Workshop wird euch ein Vortrag, klassisch mit PowerPoint, Bildern und partizipativem Publikumsgespräch zum Thema Adbusting präsentiert. Was ist Adbusting überhaupt? Wofür ist das gut? Wie stell ich das an? Ist das schwer? Was brauche ich dafür? Was ist besonders wirksam? All solche Fragen sollen euch beantwortet werden. Thematisch wird kein konkreter Fokus auf die Mobilitätswende oder Automobilbranche gesetzt; die Übertragungsarbeit von vergangenen Themen des BBSCs, die als Beispiele vorgestellt werden, zu Themen die euch brennend interessieren, soll euch selbst überlassen werden. Ziel ist es Zuhörende zu möglichst handlungsfähigen, potenziellen Buster*innen zu machen und Wissen und Erfahrungen mit euch zu teilen.

10:30 – 12:00
EineWeltHaus – kleiner Saal
Konversion
Workshop
Lucas Aerospace: Nützliche Dinge ohne Bosse produzieren
Pit Wuhrer / Sozialistische Zeitung

Erzählt wird die Geschichte des Kampfes der Beschäftigten von Lucas Aerospace Ende der 1970er Jahre gegen den vom Lucas Management geplanten Kahlschlag an Arbeitsplätzen. Sie entwickelten den Lucas-Plan, der die Produktion von sozial nützlichen Dingen wie Wärmepumpen, Dialysegeräten oder Straßenbahnen anstelle von Militärgütern vorsah. Der Lucas Plan kann uns im 21.Jahrhundert viele Anregungen für den notwendigen Umbau der Autoindustrie geben. Dazu wird der Film „Lucas Plan documentary: The Story of the Lucas Aerospace Shop Stewards Alternative Corporate Plan“ (mit deutschen Untertiteln, 26 Min.) gezeigt

10:30 – 12:00
EineWeltHaus – großer Saal
Konzepte
Workshop
Was heißt denn bitte „Mobilität für alle“?!
Lena Osswald, Anke Kläver, Ann-Kathrin Bärsch / Mobilivers Berlin

In einer offenen Diskussion mit allen Teilnehmenden sowie unterstützt durch Mini-Inputs wollen wir erkunden, was hinter dem viel genutzten Begriff „Mobilität für alle“ verbirgt. Wer ist mitgemeint, wer wird häufig vergessen? Welche Perspektiven müssen wir einnehmen, um Mobilitätsgerechtigkeit zu erreichen? Wie schaffen wir ein Mobilitätssystem, das wirklich „für alle“ gut ist? Hierzu wollen wir Gedanken anregen, Ideen erkunden und Impulse liefern.

10:30 – 12:00
Feierwerk – Außenzelt
Konzepte
Workshop
Mobilität für alle – Vision 2048
Kai Kuhnhenn und Nadine Kaufmann / Konzeptwerk Neue Ökonomie

Stell dir vor, es ist das Jahr 2048 … was ist anders? Wie bewegst Du Dich fort? Wer organisiert Mobilität, nach welchen Zielen und Werten? Wir wollen mit euch über positive Mobilitäts-Visionen reden. Denn Visionen sind wichtig um Menschen für eine andere Zukunft zu begeistern und zu wissen, wofür wir kämpfen. Im Workshop gehen wir gemeinsam auf eine Traumreise, stellen die Inhalte unseres Buchs Zukunft für alle vor (zukunftfueralle.jetzt/buch-zum-kongress) und diskutieren darüber.

10:30 – 12:00
Feierwerk – Kranhalle / online
Konzepte
Forum
ÖPNV der Zukunft – umfassend, gut ausgestattet, bezahlbar

Dass der ÖPNV ausgebaut werden muss, betonen inzwischen fast alle. Taten folgen wenige. Ein Bündnis aus Ver.di, FfF, Attac, VCD, BUND, EVG u.a. hat 2020 den Tarifkampf für gute Beschäftigung im ÖPNV unnterstützt und einen ÖPNV-Gipfel mit Länderverkehrsminister*innen durchgeführt. Ziel: Verdopplung des Angebotes bis 2030 und ausreichende Finanzierung des Ausbaus. Doch wer zahlt? Nutzer*innen, Nulltarif und Finanzierung über Steuern? Was ist gerecht? Darüber diskutiert

Moderator Achim Heier (Attac) mit

13:30 – 15:00
Feierwerk – Orange House
Stand und Perspektive
Workshop
Das Löwenfell des Herakles: Peter Weiss’ Roman „Die Ästhetik des Widerstands“ und die Klimagerechtigkeitsbewegung heute
Hans Christoph Stoodt / Lebenslaute

Der dreibändige Roman „Die Ästhetik des Widerstands“ (1975–1981) von Peter Weiss thematisiert das Verhältnis von kultureller Tradition und aktuellen Kämpfen. Er ermutigt am Beispiel von individuellen und zugleich politischen Biographien des antifaschistischen Kampfs dazu, die bewusst umbildende Aneignung von Sprache, Musik, Architektur, bildender Kunst als Kraftquellen für die Kämpfe von heute und morgen zu erkennen.
 Die Gruppe Lebenslaute, ein Netzwerk von derzeit etwa 200 Musiker*innen und Aktivist*innen setzt traditionelle, klassische Musik in herkömmlicher oder auch umgewandelter Form als Mittel von Aktionen zivilen Ungehorsams ein. Der Workshop lädt dazu ein, in diesem Erfahrungsfeld und an aufgezeichneten Beispielen über das Verhältnis von Ästhetik im Sinn des Romans und gesellschaftlichen Kämpfen zu diskutieren.

13:30 – 15:00
Feierwerk – Außenzelt
Konversion
Workshop
Welche gewerkschaftlichen Strategien braucht es für den sozial ökologischen Umbau?
Christa Hourani und Matthias Fritz / Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften VKG

Bislang trotten die verschiedenen Gewerkschaften hinter den Konzepten „ihrer“ Konzerne hinterher: sei es bei E-Mobilität, autonomem Fahren, Luft- und Bahnverkehr. Bei Massenentlassungen und Betriebsschließungen werden dann zwar „neue Technologien und Konzepte“ gefordert, aber es bleibt bei wirkungslosen Appellen. Wie erreichen wir, dass die Gewerkschaften eine Strategie verfolgen, die nachhaltig, konsistent, branchenübergreifend ist und wie kann die nötige betriebliche und gesellschaftliche Durchsetzungsfähigkeit erreicht werden?

13:30 – 15:00
EineWeltHaus – kleiner Saal
Konzepte
Workshop
Autofreie Quartiere in der Stadt, autofreie Mobilität auf dem Land. Was geht, was braucht es noch dazu?
Gunhild Preuß-Bayer und Mäx Schwörer / autofrei leben! e.V.

Was, wenn es im Dorf weder Laden noch Arzt gibt? Wie sind Autofreie auf dem Land mobil, was machen Kinder und alte Leute? Welche Verbesserungen braucht es, damit Menschen ohne Auto oder Führerschein mobil sind und andere ihr Auto abschaffen können? Wie setzt man die Veränderungen durch, Beispiele zusammentragen, wo gab es Erfolge und Misserfolge?
Bestehende autofreie und autoreduzierte Projekte werden vorgestellt. Wie konnten sie entstehen, welche Hürden mussten sie überwinden oder woran sind sie gescheitert, wie entwickeln sie sich langfristig, was können wir für neue Projekte daraus lernen.

13:30 – 15:00
Feierwerk – Hansa 39
Konzepte
Workshop
Nächste Ausfahrt Natur und Klima: Straßenbau stoppen für eine zukunftsfähige Verkehrs-Infrastrukturplanung
Werner Reh / BUND, Sprecher des Bundesarbeitskreis Verkehr

Straßenbau ist hauptverantwortlich für das Wachstum des Autoverkehrs: Neue Straßen ziehen zusätzlichen Verkehr an, erhöhen den Pkw-Bestand und den CO2-Ausstoß. Der gesetzliche Bedarfsplan bis 2030 will über 1.000 Fernstraßen neu und ausbauen und missachtet ökologische Ziele und Alternativen komplett. Wie sieht eine nachhaltige Infrastruktur-oder Mobilitätsplanung auf Bundesebene aus und wie kann die Transformation ab 2022 gelingen?

13:30 – 15:00
Feierwerk – Kranhalle
Konzepte
Workshop
Fahrerloser Passagiertransport als Teil der Mobilitätswende?
Timo Daum / Autor

Kann Fahrerloser Passagiertransport eine Strategie für die Mobilitätswende sein? In Japan machen autonome Shuttles ältere Bevölkerungsgruppen bereits erfolgreich mobiler und das Verkehrssystem nachhaltiger und sicherer. Auch in Deutschland verabschiedete der Bundestag kürzlich ein Gesetz, das fahrerlosen Flottenbetrieb als Teil des öffentlichen Verkehrs erleichtern soll. Erstmals wird versucht, autonomes Fahren auf Stufe 4 (vollautomatisiertes Fahren) bzw. den Regelbetrieb autonomer Flotten gesetzlich zu regeln.
Wir wollen darüber sprechen, ob und wie fahrerlose Transportmöglichkeiten, jenseits von Tesla und Daimler, als flexible und fahrerlose Flotten eine Möglichkeit sein können dem ÖV auf die Sprünge zu helfen oder sogar unser Mobilitätssystem und Stadtbild grundsätzlich revolutionieren könnte.

Moderator Timo Daum spricht auf dem Panel mit

  • Sarah George / FG Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung
  • Nicolas Guenot / Konzeptwerk Neue Ökonomie
  • Max Schwenn / Students For Future
  • Anke Borcherding / Mobilitätsbeauftragte der FU Berlin

15:30 – 17:00
EineWeltHaus – kleiner Saal
Konzepte
Workshop
Warum sollten Klimabewegung und Gewerkschaften zusammenarbeiten?
Elisa Hüller und Benjamin Körner / United for Fight

Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Wirtschaft nach sozialen Bedürfnissen und ökologischen Notwendigkeiten ausgerichtet ist –und nicht nach Profitinteressen. Ohne weitgehende Demokratisierung der Wirtschaft können wir diese Ziele nicht erreichen. Wir müssen selbst demokratisch darüber entscheiden, was und wie wir produzieren und arbeiten. Um das durchsetzen zu können, müssen Klimabewegung und Gewerkschaften zusammenarbeiten. Aber wie geht das, wo doch die Interessen beider Gruppen scheinbar häufig eher gegeneinanderstehen? In unserem Workshop stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Warum sollten Klimabewegung und Gewerkschaften zusammenarbeiten? Was trennt und was verbindet uns? Wie können wir erfolgreich zusammenarbeiten?

15:30 – 17:00
EineWeltHaus – großer Saal
Konversion
Workshop
Weniger Autos, mehr globale Gerechtigkeit – Knackpunkt Rohstoffe am Beispiel Kupfer aus Peru
Merle Groneweg / PowerShift e.V., Autorin und Mattes Tempelmann / MISEREOR

Kooperationsveranstaltung von Informationsstelle Peru, Kampagne „Bergwerk Peru – Reichtum geht, Armut bleibt“, MISEREOR in Bayern, Nord Süd Forum München und PowerShift.

Die Autoindustrie verbraucht für immer größere Autos riesige Mengen Metalle. Deren Erze werden häufig unter katastrophalen sozialen und ökologischen Bedingungen im Globalen Süden abgebaut. Die Nachhaltigkeit von Rohstoffen für Elektromobilität (reduziert auf Kobalt und Lithium) wird zwar diskutiert, doch überwiegend bestehen Autos aus Stahl, Aluminium und Kupfer. Eine Antriebswende als Erneuerung des Fuhrparks erhöht den Druck auf Abbaugebiete. Peru ist nach Chile der zweitgrößte Exporteur für Kupfer. Megabergbauvorhaben werden gegen den Protest der lokalen Bevölkerung durchgesetzt. Diese befürchtet mit den ökologischen und sozialen Kosten zurückgelassen zu werden. Der Bergbau führt zu keiner sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Im Workshop diskutieren wir, wie Mobilitätswende und Rohstoffwende gelingen können.

15:30 – 17:00
Feierwerk – Orange House
Konzepte
Workshop
Mobilität im ländlichen Raum (Warum wir so an unseren Kisten hängen?)
Peter Brandner / VCD Bayern

Im Workshop soll der Ursprung und die Probleme der Mobilität im ländlichen Raum dargestellt werden. Um auch hier ein Umdenken einzuleiten, gibt es Ansätze und Ideen.

15:30 – 17:00
Feierwerk – Hansa 39
Konzepte
Workshop
Weniger Güterverkehr – mehr Lebensqualität. Wie wir den Güterverkehr verringern und naturverträglicher gestalten können.
Barbara Metz / Deutsche Umwelthilfe und Thomas Eberhardt-Köster / Attac, Kampagne einfach.umsteigen

Jahr für Jahr wächst der Güterverkehr. In Deutschland stieg er von 1991 bis 2019 um 75 Prozent. Die größten absoluten Zuwächse liegen beim Straßenverkehr der sich verdoppelt hat. Dieser Zuwachs ging vor allem zu Lasten der umweltfreundlicheren Verkehrsmittel Bahn und Binnenschiff. Deren Anteil war 1991 bei etwa 34,5 Prozent und ist inzwischen auf zusammen rund 26 Prozent zurückgegangen. Die Luftfracht hat sich von 1991 bis 2019 auf 1,6 Milliarden ⁠Tonnenkilometer⁠ vervierfacht. Die Zunahme des Güterverkehrs trägt nicht nur zur Klimaerwärmung bei, sondern auch zur fortschreitend Versiegelung von Flächen für Straßenbau sowie zu Lärmbelastung vor allem in den Städten. Diese Entwicklung ist menschengemacht und nicht alternativlos. Im Workshop wollen wir aufzeigen, wie durch eine alternative Wirtschaftsweise und eine andere Verkehrspolitik Güterverkehr reduziert und naturschonender organisiert werden kann.

15:30 – 17:00
Feierwerk – Außenzelt
Konzepte
Workshop
Die Ungerechtigkeiten des Fliegens
Jonas Asal / Robin Wood und Anne Kretzschmar / Am Boden bleiben

Kurzstreckenflüge, Flüge in der Business Class, Wochenendtrip-Flüge, Reisen per Privatjet, Frachtflüge für unnütze Produkte – all das sind Beispiele eines privilegierten und hypermobilen Lebensstils, in der jede noch so große Entfernung möglichst schnell überwunden werden soll. Diese Flugreisen sind fester Bestandteil einer kapitalistischen Gesellschaft. Dabei steht Profitlogik im Vordergrund, aber nur eine kleine Elite profitiert tatsächlich. Der Flugverkehr geht zulasten der Menschen, deren Lebensgrundlagen von der Klimakrise zerstört werden, die von Flughafenbetreibern vertrieben werden und von Fluglärm betroffen sind. Aber es gibt auch gute Gründe zu fliegen. Zum Beispiel um Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten zu evakuieren oder medizinische Hilfsgüter zu transportieren. Gemeinsam diskutieren wir mit euch: Wie sieht mehr Gerechtigkeit im Flugverkehr aus? Welche Flüge sind unverzichtbar und welche sind Bullshit? Wie gelingt eine klimagerechte Kehrtwende im Flugverkehr?

15:30 – 17:00
Feierwerk – Kranhalle / online
Konversion
Forum
Konversion der Arbeit – Wege zu klimagerechter Mobilität

Die Automobilindustrie mit ihrer nahezu uneingeschränkten Ausrichtung auf Verbrennungsmotoren erzeugt gigantische Dimensionen CO2 und verschärft damit die Klimakrise noch weiter. Der sozial-ökologischer Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft bedeutet zuallererst eine Dekarbonisierung, eine Abkehr von fossilen Energieträgern als zentrales Mittel für den Klimaschutz. Die vermeintlichen Zugeständnisse der Automobil-Konzerne bedeuten aber keine Abkehr vom „Business as usual“, das die Klimakrise erst hervorgerufen hat. Auch Alternativen zu den Verbrenner-Antrieben zielen auf wachsende Profite und eine mengenmäßige Steigerung der Automobil-Produktion. Mit welchen Konzepten und Alternativen kann eine Konversion der Arbeit, eine Abkehr von der Produktion von noch mehr PKW eingeleitet und forciert werden?

Moderatorin Julia Killet erörtert Ansätze dazu mit

  • Antje Blöcker / Research Fellow, Institut Arbeit und Technik, Universität Gelsenkirchen
  • Sybille Stamm / ehem. Landesbezirksleiterin Ver.di, Baden Württemberg
  • Stephan Krull / Koordinator Gesprächskreis Zukunft Auto Umwelt Mobilität der Rosa-Luxemburg-Stiftung, aktiv in der Attac-AG ArbeitFairTeilen, ehem. Betriebsrat der VW AG

19:00 – 21:00
Feierwerk – Kranhalle / online
Konversion
Podiumsdiskussion
Autokorrektur: Konversion der Auto- und Zulieferindustrie

„Null-Emissionen“ – für alle neu zugelassenen Pkw ist das Ziel im Jahr 2035. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen von Neuwagen um 55 Prozent im Vergleich zu 2021 zu sinken. Für 2035 ist ein CO2-Rückgang im Vergleich zu 2021 von 100 Prozent die Zielmarke, und in der EU sollen nur noch emissionsfreie Neuwagen verkauft werden. Die uneingeschränkte Weiterproduktion von Pkw mit Verbrennungsmotoren bis 2030 führt noch tiefer in die Klimakatastrophe. Es ist allerhöchste Zeit zu handeln. Die Abkehr vom Verbrenner-Auto, die Halbierung der Automobilproduktion, die Qualifizierung der Beschäftigten für eine Alternativ-Produktion, die Erweiterung der Mitbestimmung in den Betrieben, die Erprobung von alternativen Mobilitätskonzepten in Stadt und Land belegen die Dringlichkeit der Autokorrektur: eine Konversion der Auto- und Zulieferindustrie. Welche Alternativ-Produkte zum individuellen PKW stehen heute schon bereit? Welche gesellschaftlichen Allianzen sind zur Durchsetzung der Konversion für eine soziale und klimagerechte Mobilität notwendig?

Moderator Willy Sabautzki erörtert Chancen und Konversionsperspektiven mit

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